Regen wie in Schottland

Blogeintrag 20.10.2019

Wir haben Herrera de Pisuerga nach einer regnerischen Nacht

bei beginnendem Sonnenschein wieder verlassen und uns gefreut, dass die Vorhersage schlechter als das Wetter war. Super ausgebaute Straßen gab es über weite Strecken und meistens gehörten uns die Straßen ganz allein.

In Guardo verließen wir die N626 und kamen am Stausee de Riaño auf die nächste Bergstrecke. Keine Menschenseele an der Straße, kaum kleine Ortschaften. Man hat das Gefühl im Niemandsland zu sein.

Dann, als es um das Auffinden eines Stellplatzes für die Nacht geht, plötzlich ein Hinweisschild zum Ver-und Entsorgen für Wohnmobile und 4,6 km abseits der Straße. Schnell war dorthin eingebogen und wirklich nach 4,6 km eine Berghütte in Maraña.

http://www.alberguedemarana.com/area-autocaravanas/

Der Bergwirt Anselmo gab uns einen Platz inklusive Strom für 9€ und wir waren froh, wieder einmal unsere Batterien voll aufladen zu können. Der Wetterbericht sah katastrophal aus: die nächsten Tage NUR Regen, Sonntag und Donnerstag sogar Schneefall und Minusgrade. Schnell weg hier war das Motto und in tiefere Lagen ausweichen. 

Es regnete bereits die ganze Nacht. Gegen Mittag wurde die Intensität etwas geringer und wir füllten den Frischwassertank, entsorgen unsere Abwässer und machten uns auf den Weg.

Ein paar Kilometer ging es noch bergauf bis zum Pass in ca. 1500m und dann folgten wieder endlose lange Kurven bergab mit 11% Gefälle. 

In Soto dann ein plötzlicher Krach und – Wilfried wusste sofort, was die Ursache war: wir hatten wieder einmal einen Platten. Linkes äußeres Hinterrad war in Fransen.

Der zerfetzte Reifen – mit Flicken ist da nichts mehr!

Bei strömendem Regen hieß es nun ran an das Reserverad und Reifen wechseln. Ein (in Worten) hilfreicher Passant in speziellen Holzschuhen gab uns spanische Tips.

Spanier mit Holzpantoffeln
Die Pantoffeln sind aus der Region – wie er uns versicherte

Er organisierte eine englisch sprechende Dame, die uns die Visitenkarte des Reifenschusters in 60 km Entfernung aushändigte. Das war wirklich sehr aufmerksam. Wir fuhren noch ein paar Kilometer weiter und fanden eine Schlafstelle etwas abseits von der Straße. Wenn es nicht so schütten würde, könnte man schöne Spaziergänge zum Stausee und dem Museum machen. So warten wir halt ab, bis der Regen aufhört oder es Montag wird und wir zur Reifenwerkstätte weiter fahren können. Die Dinge passieren einem immer im ungünstigsten Moment: Freitag Nachmittag oder am Wochenende. Zum Glück haben wir es nicht eilig und konnten heute Morgen überraschenderweise beim fahrenden Bäcker genug Brot für das Wochenende einkaufen. Wir sind darüber glücklich und genießen das Plätschern des Regens auf unser dichtes Dach und die Tatsache, dass wir nicht im Schnee stecken und alles nur mehr besser werden kann. 

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