…. Und schon sind wir in der Türkei

Blogeintrag 14. Dezember 2022

Aber erst mal langsam. Am 27. Oktober 2022 sind wir das 3. mal bei Kykao innerhalb eines Kalenderjahres angekommen.

Die erste Zeit war noch sehr sommerlich. Erst nach und nach wurden die Tage ein wenig kühler.
Es war eine entspannte Zeit unter Freunden.

Wenn Wilfried nicht gerade als kleiner Chinese die Waschmaschine zu bedienen hatte, konnte er sich auf dem roten Sofa in der Sonne entspannen.

Freunde gingen, neue Freunde kamen. Auch sie gingen. Wir aber blieben.

Am 18. und 19. November war Kykao beim Craft Beer Festival in Wien angemeldet und ich durfte mit.
Also stiegen wir zu Viert um 4 Uhr früh in den PKW von Minos und brausten in 19 Stunden nach Wien.


Am nächsten Tag trudelten Beni und Ella ein. Das sind auch alte Bekannte, die im Winter 4 Monate, einige davon gemeinsam mit uns vor Kykao verbracht hatten.

Das erste Ziel in Wien war natürlich ein Würstelstand

2 Tage Ausstellung in der Marx Halle in Wien und danach wieder schnurstracks nach Patras zurück waren weniger anstrengend als ich befürchtet hatte.

Es gab sogar genug Zeit für mich ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und mit Minos durch Wien zu laufen. Ja, richtig: laufen. Um mit seinem Rollstuhl Schritt halten zu können, musste ich nämlich schon ordentlich Gas geben. Minos sitzt seit einem Unfall seit seinem 17. Lebensjahr im Rollstuhl und ist jetzt ein fitter und athletischer Sportler. Er spielte professionell Basketball und Tischtennis, zählt sich selber aber nicht zu den Besten. Seit 2 Jahren ist er in Pension und genießt das Reisen auch außerhalb seiner Sportreisen sehr.
Eigentlich wollten wir nach der Rückkehr aus Wien schon weiter fahren. Aber dann kam Ulrich und wir blieben noch. Ulrich, seit Portugal 2020 Mitglied der Face Europe Familie stand neben uns und steht dort immer noch um seine neue Solaranlage auf seinem Wohnmobil zu montieren. Es hatte sich herausgestellt, dass auch seine Batterie ziemlich schwach geworden ist und so hat er die ganze Elektrik neu aufgesetzt und kämpft nicht nur mit der Elektrik sondern auch noch mit einer Verkühlung. Die hatte uns alle irgendwie im Griff. Wilfried war der Erste und er gab es schön schrittweise an uns alle ab. Corona ist weg, es lebe der gute alte grippale Infekt.

Christos baute mit mir 3 Hochbeete im Kykaogarten auf Wunsch von Kostas. Und damit das gleich ordentlich grün ausschaut, pflanzten wir alles, was Kostas brachte. Es schaut ganz toll aus!

ein letztes fest wurde noch gefeiert – der Geburtstag von Jason, Kostas erster Sohn wurde 4 Jahre alt

Aber dann war doch einmal Schluss. Am 5. Dezember war die Entscheidung gefallen. Ulrich zog es doch mehr in Richtung Kreta anstatt in die Türkei und Wilfried wollte nicht mit der Fähre von Piräus nach Chios und von dort in die Türkei weiter fahren. Das wäre in zwei Tagen zu schaffen gewesen.
Was auch für die Fahrt durch Griechenland sprach war die Werkstätte in Kozani. Diese mussten wir aufsuchen, weil seit einiger Zeit eine immer lauter werdende Vibration beim Auto fahren zu bemerken war.
Wir verließen am 5. Dezember die Brauerei und kamen noch genau bis an das andere Ufer an einen Stellplatz. Dort wollte Wilfried sich wieder einmal unter das Auto legen, um zu prüfen, ob es gefährlich wäre so weiter zu fahren.


Es regnete aber stark und die Umgebung versank in dichtem Nebel. Man konnte das andere Ufer gar nicht mehr sehen. Einen ganzen Tag standen wir in Warteposition. Am Mittwoch, also am übernächsten Tag hatte es aufgehört zu regnen, die Sonne kam heraus und Wilfried unter das Auto. Da er nichts Besorgniserregendes fand, hieß es weiter fahren bis nach Kozani.
An der Kreuzung zur Gasfirma hielt uns ein grimmiger Polizist auf und fragte, was wir da machen. Als wir erklärten, unser Auto sei ein Camper und wir holen jetzt Gas, ließ er uns widerwillig gewähren.

Das war bis jetzt das erste Mal, dass ein Polizist unfreundlich war. Sonst hatten wir nur positive Erfahrungen gemacht.

Wir nutzten für die Fahrt in die Türkei diesmal ausnahmsweise die Autobahn. Für das Auto sind es die weitaus besseren Straßen und die Mautkosten machen die längere und mühsamere Wegstrecke wieder wett.
Am Donnerstag erreichten wir die Iveco Werkstatt in Kozani. Es zahlte sich aus, das Auto genau dort reparieren zu lassen. Am Samstag war unser Big Fredi wieder flott. 2 Kreuzgelenke in der Kardanwelle wurden getauscht, ein Ölwechsel durchgeführt und auch ein neuer Lichtsockel für das linke Fernlicht auf Kulanz eingebaut. Jetzt vibriert nichts mehr beim Fahren. Also zumindest glückt jetzt wieder neben den normal lauten Motorgeräuschen
hin und wieder eine kurze Kommunikation zwischen Wilfried und mir. Natürlich nur auf leisen Straßen.
Uns so sind wir dann auch recht rasch bis in die Türkei vorwärts gekommen. Am 13. Dezember 2022 ging es recht zügig durch Pass- und Zollkontrolle. Und am Abend standen wir schon knapp vor der Fähre nach Çanakkale.

SIM Kartenkauf und Geldwechsel waren in Keşan mitten in der Stadt schnell erledigt. Und sogar in einer Bäckerei hatte ich mein erstes türkisches Ekmek (=Brot) erstanden. Wie gut, dass es die Zeichensprache gibt.

Die Preise an der Zapfsäule für Diesel haben uns höchst erfreut: etwas über 1€ kostet der Liter.
Das Leben hier in der Türkei wird sicher billig.
Und sicher auch sehr spannend!
Wir berichten weiter!
Danke, dass ihr uns begleitet!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial
Instagram