Wir fahren, fahren, fahren. Immer näher kommen wir Sizilien

Blogeintrag 29.11.2020

Heute früh kamen wir schon zeitig auf die Straße.

Claudia rief um 8 Uhr zum Halali! Auch in Konkurrenz zu den sich sammelnden Jägern, die lautstark neben unseren Autos beim Sammeln scheinbar schon vorher ihr Jägerlatein zum Besten gaben. Über Itri an der schönen Burg vorbei, die heute besser zu sehen war als gestern Abend ging es dann über denkbar schlechte Straßen außen um Neapel herum. Es regnete und wir wurden permanent durchgeschüttelt. Diese Bundesstraße hat in den letzten 20 Jahren keinen Asphalt gesehen. Die Löcher bleiben und nur die linke Spur ist eigentlich ohne gröbere Schäden am Auto zu benützen. Zum Glück waren wir meistens alleine auf dieser 2-spurigen Straße und konnten uns slalommäßig die beste Linie aussuchen. Anstrengend war es allemal. Auch die ganze Gegend wirkte heruntergekommen, ärmlich und ziemlich trostlos.

Der Vesuv hüllte sich in eine Regendecke. Pompei, ohnehin wegen Corona geschlossen, war nur vage zu vermuten. 

Als wir eine Mittagsrast bei dem einzigen gepflegten Haus – einer nagelneuen Lidl – Filiale machten, beschlossen wir einstimmig, die nächste Etappe auf der Autobahn zu probieren. Es war bereits nach 14 Uhr und wie von Geisterhand waren plötzlich alle Menschen von den Straßen verschwunden. Was passiert am Sonntag, den 29.11.2020, am ersten Adventsonntag, das die Menschen schlagartig zurück in ihre Häuser treibt? Wir konnten es uns nicht erklären, genossen aber die tadellose und nebenbei auch noch menschenleere Autobahn A2.

Unser Schlafplatz am Parkplatz einer kleinen alleinstehenden Kirche ist nur von 2 streunenden Hunden bewacht. Sie werden von Claudia mit allerlei Leckerlis verwöhnt und gehen natürlich von unseren Autos nicht mehr weg und ihr treuherziger Blick erweicht Claudia immer aufs Neue. Jedes Mal, wenn sie zwischen unseren Autos hin und her wechselt, muss sie die armen Viecherln vor dem Hungertod bewahren. 

Claudia und ich zogen nach unserer Ankunft auch noch in der Gegend herum, versanken im frisch gegossenen Waldboden mit unseren Schuhen im Dreck, aber die Bewegung an der Luft tat gut. Nur die Luft war nicht gut. Obwohl wir uns mitten in den Bergen – umgeben von Wald und Wiesen befinden, ist die Luft recht schlecht. Inversionswetter drückt den Rauch in Bodennähe und es stinkt erbärmlich. 

Hoffentlich ist es morgen besser, wenn angeblich wieder Sonnenschein kommt. 

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